4 Jahre PHEV, wie geht es weiter?

4 Jahre PHEV sind vorbei und eigentlich beim KIA Optima PHEV noch 3 übrig. Da kommt die Überlegung auf, den Wagen vor Ablauf der Garantie wieder unter die Leute zu bringen. Das Thema E-Auto, auch wenn es ein PHEV (Plugin-Hybrid) ist wird noch so manche Überraschung mit sich bringen, was wiederverkauft und Haltbarkeit betrifft. Aktuell sind die Dinger noch gefragt, allerdings meistens nur neu, da sie mit der 0,5% Regel interessant für Gewerbetreibende sind.

In den 4 Jahren hat sich bereits viel Neues getan und da ich immer noch mehr als begeistert von dem Prinzip PHEV bin, habe ich mich mal umgesehen. Ich war schon sehr lange ein Fan von Geländewagen und mangels tatsächlichem Geländeeinsatz ist ein SUV eine mehr als gute Alternative.

Im Tiffin (unser Wohnmobil) sitze ich ordentlich hoch und nach unseren beiden längeren Touren ist der Wechsel zurück in den „Kombi“ fast schon eine Qual, obwohl mir der Wagen weiterhin sehr gut gefällt. Da der Kia bislang einen mehr als tollen Job gemacht hat, sah ich mit Verzückung, dass es den KIA Sorento (SUV) nun auch als PHEV gibt. Also gleich mal eine Probefahrt an Land gezogen.

Was soll das denn? Der kann nur noch 40Km EV im Gegensatz zu den 62Km beim Optima, hat kein Kurvenlicht mehr und Fußmatten muss man z.B. extra bestellen. Dafür hat man aber das Gefühl in einem UFO zu sitzen, wenn man die „Zündung“ an macht. Nur wer mit einer „Feder“ als Gasfuß unterwegs ist kann das Teil rein elektrisch bewegen. Sobald die „Feder“ auch nur etwas an Gewicht zulegt, ist der Verbrenner mit von der Partie. Zudem ist der 2L vom Optima gegen einen 1,6L Turbo im Sorento gewandelt worden. Was für ein unangenehmes „Gebrüll“?

Bei den technischen Raffinessen durfte sich anscheint ein 12 Jähriger austoben und dementsprechend gibt es sogar Kameras im Spiegel, die beim betätigen des Blinkers ein Bild in das jeweilige linke oder rechte Tachoinstrument projizieren. Als technisch begeisterter Mensch ist das irgendwie genau mein Ding. Dennoch empfinde ich das Motorpaket als Rückschritt und geben den Wagen erst mal enttäuscht zurück.

Nun höre ich, dass Toyota nach langer Standhaftigkeit der Verlockung der Umweltprämie u.a. in Deutschland unterlag und entgegen ihre eigentlichen Überzeugung gegen PHEV den RAV4 mit eben dieser Technik ausgestattet hat. Hybrid können die ja schon lange und nicht gerade schlecht. Also muss da schon was besonderes bei raus kommen und PHEV soll nicht langweilig sein. Also packt man ein Teil auf die Straße, dass 2 E-Motoren hat, von denen einer genauso stark wie der verbaute 2,5L Verbrenner ist und somit eine Systemleistung von über 300PS die Gummis quälen darf. Das fast 2t schwere Fahrzeug wird damit in 6 Sekunden von 0 auf 100Km/h katapultiert. Ich hab’s gefahren: SAU GEIL!

Dann ist aber nix mit sparsam, soviel ist klar. Allerdings gibt es da noch eine fast schon Besonderheit: Der RAV4 PHEV hat eine reine EV Reichweite von über 70Km und Auto-Tester haben das sogar schon auf über 80Km geschafft. Das besondere Getriebe, ähnlich wie bei einem Roller hat nahezu immer den idealen Gang und anders als beim KIA (auch mein Optima) geht es immer ohne Verzögerung oder Schaltlöcher brachial vorwärts, wenn man das Gaspedal klacken läßt. Macht wirklich riesig Spaß.

Toyota typisch wird man von einem nüchternem aber funktionalem und hochwertig anmutendem Innenraum umgeben, was in dem digitalen Bereich sehr stark an die 80er Jahre erinnert. Ich muss aber zugeben, dass mich die dadurch schneller ablesbaren Infos dann doch mehr angesprochen haben, als das futuristische Blink, Blink vom Kia.

Um jeden Zweifel an die besser geglaubte Cockpit-Ausstattung zu verwerfen und nochmal einen Vergleich der Antriebstechnik zu erlangen, habe ich direkt nach der Probefahrt mit dem RAV4 nochmal eine Runde mit dem Sorento gemacht und das Antriebspaket ist in meinen Augen nicht mal annähern so genial wie im RAV4. Die futuristische Cockpit-Ausstattung kam mir plötzlich auch nicht mehr vermissenswert vor, sondern fast schon wieder überflüssig verspielt. Wie man sich doch täuschen kann, wenn man gründlich vergleicht.

Wäre da nicht der gewaltige Unterschied, der beiden ohnehin schon stattlichen Preisschilder. Der Toyota ist zwar erstaunlicherweise preiswerter als der Kia mit jeweils allen Paketen, wäre da nicht das unglaubliche Rabatt-System von Kia für Gewerbetreibende, was sich kombiniert durchaus im 5-Stelligen Bereich bewegen kann.

Dennoch käme aktuell für mich nur der RAV4 PHEV in Frage oder eben doch den Optima behalten. In Anlehnung an die Philosophy von Toyota, wenn schon … dann aber richtig.
Die Vernunft rät mir den Kia zu behalten, aber das Kind in mir … ?!?

Als Privatperson wäre schon der Optima wirtschaftlich unsinnig gewesen, aber als Geschäftswagen das günstigste Fahrzeug das ich je hatte und ich liebe das elektrisch Fahren.

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